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Burkina Faso

Dourtenga

BURKINA FASO - „Land der ehrbaren Männer“

von Ludwig Friedrich

Geographie und Bevölkerung


Der westafrikanische Staat Burkina Faso, der bis zum 4. August 1984 noch Obervolta hieß, liegt zwischen dem 10. und 15. nördlichen Breitengrad in der großen Nigerschleife. Die Nachbarstaaten sind im Westen und Norden Mali,
im Nordosten Niger und im Südosten Benin. Im Süden grenzt Burkina Faso an Togo, Ghana und die Republik Elfenbeinküste. Burkina Faso hat keinen direkten Zugang zum Atlantischen Ozean. Die „nächste“ Hafenstadt ist Abidjan, etwa 500 Kilometer von der Südgrenze Burkina Fasos entfernt. Die Fläche des Landes beträgt 274.200 qkm. Nach einer Schätzung im Jahr 1996 hatte Burkina Faso 10,6 Millionen Bewohner, die etwa 160 Stammes-
gruppen angehören. Die größte Gruppe ist die der Mossi, zu der fast 50% der Bevölkerung gehören und die vornehmlich im zentralen Teil Burkina Fasos leben. Ihre Sprache ist das Moré. Weitere 10% der Gesamtbevölkerung sind die im Norden lebenden Fulbe, auch Peulh genannt, die zum Teil als Halbnomaden Viehzucht betreiben. Der größte Teil der etwa 7000 im Land lebenden Ausländer sind Franzosen und Französisch ist auch die Amtssprache, die aber nur von etwa 20% der Bevölkerung gesprochen wird.

Klima und Wirtschaft

Das wechselfeuchte tropische Klima des Landes hat drei unterschiedliche Vegetationszonen entstehen lassen. Der Süden ist das Gebiet der Feuchtsavanne, in der während 7 Monaten eine Niederschlagsmenge von 1000 bis
1300 mm fallt. (1 Millimeter entspricht 1 Liter pro qm). Der mittlere Teil Burkina Fasos ist geprägt von der Trockensavanne, in der in 5 Monaten eine Niederschlagsmenge von 850 mm zu messen ist. Die Landschaft im Norden ist durch die Dornenstrauchsavanne charakterisiert. In diesem Gebiet, in dem an etwa 260 Tagen des Jahres kein Regen fällt, beträgt die jährliche Niederschlagsmenge etwa 400 bis 500 mm. Der nördliche Teil Burkina Fasos ragt bereits in die Sahelzone hinein, ein Gebiet, das sich am Südrand der Sahara als breiter Gürtel vom Atlantik bis zum Roten Meer ausgebildet hat. Sie ist die Übergangszone zwischen der Wüste und der Dornenstrauchsavanne. In diesem Gebiet treten regelmäßig lange Dürreperioden auf, die das ökologische Gleichgewicht großer Landstriche stören. Missernten und dadurch bedingte Hungersnöte sind die katastrophalen Folgen für die Menschen dieser Gegend. Die Agrarpolitik der Regierung zielt seit Jahren auf Ernährungssicherung, Erhöhung des Lebens-
standards der bäuerlichen Bevölkerung und auf den Schutz der von Erosion bedrohten Böden, denn gut 90% der erwerbsfähigen Bevölkerung leben von Ackerbau und Viehzucht. Da die Ernten sehr starken klimatischen Schwan-
kungen unterliegen, bleibt die Abhängigkeit des Landes von NahrungsmittelImporten groß. Auf den 1~3% der Landfläche Burkina Fasos, die als Ackerland geeignet sind, werden hauptsächlich Hirse, Mais, Reis, Sesam, Erdnüsse, Zuckerrohr und Baumwolle angebaut. Viehzucht (Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine), die auf etwa 22% der Fläche des Landes möglich ist, wird von den halbnomadischen Fulbe im Norden des Landes betrieben. Burkina Faso verfügt über Vorkommen von Bauxit, Blei, Kupfer, Gold u.a. Doch abgesehen von Gold, das für den Export von großer Bedeutung ist, bleibt der Bergbau bisher unbedeutend. Hohe Erschließungskosten, ungünstige Weltmarktkonjunkturen und fehlende Infrastruktur machen zur Zeit eine gewinnbringende Förderung
und Verarbeitung der Erze unmöglich.

Gesundheitswesen und Volksbildung

Schlechte hygienische Verhältnisse, ein unzureichendes Angebot an sauberem Wasser, ungenügende Ernährung und fehlende medizinische Einrichtungen sind die Hauptursache des insgesamt mangelhaften Gesundheitszustan-
des der Bevölkerung. Malaria, Atemwegserkrankungen, Cholera, Ruhr und Meningitis sind die häufigsten Todesursachen. Der Schwerpunkt der medizinischen Versorgung liegt in den größeren Städten, so dass die ländliche Bevölkerung häufig auf die Behandlung mit Methoden der traditionellen Medizin angewiesen ist. Das Schulsystem, auf französischem Vorbild basierend, besteht aus einer sechsjährigen Grundschule und einer siebenjährigen, zweistufigen Sekundarschule. Obwohl offiziell eine siebenjährige Schulpflicht besteht, können - besonders auf dem Land - wegen fehlender Schulgebäude, unzureichenden Lehrpersonals und weil die Familien die Kosten für den Schulbesuch nicht aufbringen können, oft nur wenige Kinder eine Schule besuchen.
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